2. Kapitel

Bestandsaufnahme deiner Gemeinde

Lesezeit 4 Min.
1. Aktivität

Du und deine Gruppe handeln nicht allein. Ihr seid bereits Teil eines Ökosystems oder einer Gemeinschaft.

Manchmal wird diese Gemeinschaft politisch aktiv sein. Du kannst dies selbst messen, indem du die folgenden Fragen stellt:

  • Wie viele Menschen unterstützen die Arbeit meiner Kampagne?
  • Wie viele Menschen führen Gespräche über die Veränderung, die wir erreichen wollen?
  • Wie viele Aktionen werden bereits in meiner Gemeinde organisiert?

Eine aktive Gemeinde ist eine soziale Bewegung. Dies bedeutet eine kollektive Anstrengung, die von vielen Menschen und Organisationen quer durch die Gesellschaft unternommen wird, die gemeinsam auf eine ähnliche Forderung oder Veränderung hinarbeiten, d.h.: die Black Lives Matter-Bewegung oder die Climate Justice-Bewegung. 

Wenn du beginnst, dich für deine Vision einer besseren Zukunft einzusetzen, ist es wichtig, Zeit damit zu verbringen, eine Bestandsaufnahme der Community zu machen, zu der du bereits gehörst. Das hilft dir dabei, folgendes zu identifizieren:

  • Deine potenziellen Verbündeten
  • Deine Interessen
  • Die Arbeit, mit der sie bereits beschäftigt sind
  • Ihre vorhandene Macht und Reichweite 

In deiner Gemeinschaft wird es auch Menschen geben, die deiner Vision feindlich gegenüberstehen. Stelle sicher, dass du auch diese erfasst, damit ihr gemeinsam daran arbeiten könnt, ihren negativen Einfluss auf eure Arbeit zu minimieren. 

Je mehr Menschen in deiner Gemeinde du in diese Bestandsaufnahme einbeziehen kannst, desto besser und genauer ist das Ergebnis. 

Wie du eine Bestandsaufnahme von deiner Gemeinde durchführst
  1. Führe eine Sekundärforschung in deinem Umfeld durch: Wer arbeitet noch an deinem Thema? Wer trifft Entscheidungen zu deinem Thema? Welche Gemeinschaften und Gruppen sind von deinem Thema betroffen? Welche Gruppen wollen nicht, dass sich dein Thema ändert? Du kannst diese Informationen finden, indem du das Internet durchsuchst, lokale Zeitungen liest und dich mit der öffentlichen Darstellung deines Themas vertraut machst.
  2. Teile die Akteure danach ein, die du entweder als potenzielle Verbündete oder als potenzielle Gegner*innen identifizierst. Du kannst auch abbilden, zu welchen Personen du bereits eine Verbindung hast und zu welchen du noch keinen Kontakt hast. 
  3. Erstelle eine Machtkarte wie die unten abgebildete und zeichne ein, wo deine Verbündeten und Gegner*innen sitzen. 
  4. In die obere rechte Ecke setzt du die Mitglieder deiner Gemeinde, die am einflussreichsten und am stärksten unterstützend sind. Dies sind deine natürlichen Verbündeten und Verfechter
  5. In die obere Mitte stellst du Gemeindemitglieder, die einflussreich sind, aber dein Anliegen noch nicht stark unterstützen. Es ist wichtig, sie in deiner Kampagnenstrategie zu berücksichtigen, um zu versuchen, ihnen die Bedeutung deines Anliegens vor Augen zu führen.
  6. In die untere rechte Ecke setzt du die Mitglieder der Gemeinde, die dich am meisten unterstützen, aber noch nicht mächtig sind – du kannst darüber nachdenken, wie du mit diesen Verbündeten Macht aufbauen kannst. 
  7. Setze in die linke obere Ecke die Gemeindemitglieder, die am mächtigsten sind und den meisten Widerstand leisten. Die Identifizierung dieser Akteure wird dir helfen, darüber nachzudenken, wie du sicherstellen kannst, dass sie keinen negativen Einfluss auf deine Kampagne haben (z. B. indem sie dich diskreditieren oder deine Aktionen behindern).

Diagramm mit zwei Achsen - am stärksten bis am wenigsten stark vertikal und am stärksten unterstützend bis am meisten entgegengesetzt horizontal

Sobald du deine potenziellen Verbündeten identifiziert hast, musst du einen Plan ausarbeiten, um sie zu erreichen. 

Mehr herausfinden

Hier sind einige nützliche Links