2. Kapitel
Entscheidungsfindung in Gruppen
Wenn es an der Zeit ist, dass deine Kampagne von der Diskussion zur Aktion übergeht, bedeutet das, das Entscheidungen zu treffen sind.
Dies kann eine Herausforderung sein - aber lass dich nicht davon abhalten. Implementiere einen offenen Prozess der Entscheidungsfindung, der für ein Gleichgewicht zwischen Konsensentscheidungen und kleineren Entscheidungen von Einzelpersonen, die bestimmte Aspekte deiner Kampagne leiten, sorgt.
Konsensbasierte Entscheidungsfindung liegt vor, wenn eine Entscheidung nur dann getroffen wird, wenn alle Personen in der Gruppe sie akzeptieren. Es hilft Gruppen, Macht zu teilen, eine starke Gemeinschaft aufzubauen und bessere Entscheidungen zu treffen, indem die Meinungen aller berücksichtigt werden.
Wenn sich alle auf eine Entscheidung und ein geplantes Ergebnis geeinigt haben, ist es wahrscheinlicher, dass die Teilnehmer*innen in der Gruppe bleiben.
Die Entscheidungsfindung im Konsens kann jedoch auch Nachteile haben. Sie ist zeitaufwändig, und da jeder eine Position finden muss, auf die er sich einigen kann, kann sie dazu führen, dass eine gemäßigtere Position eingenommen wird, als es für deine Kampagne optimal wäre. Wenn das passiert, kann es sich lohnen, die Debatte erneut zu eröffnen, um sicherzustellen, dass deine Entscheidungen so stark sind, wie sie sein können.
Mehrheitsentscheidung ist, wenn eine Entscheidung getroffen wird, wenn die Mehrheit der Gruppe damit einverstanden ist.
Dies kann nützlich sein, wenn bestimmte Themen sehr polarisierend und kontrovers sind. Es ist zwar wichtig zu versuchen, eine gemeinsame Basis zu finden, wenn aber einige wenige Personen mit starken Meinungen die Gruppe daran hindern, in ihrer Aktion fortzufahren, kann es richtig sein, eine Mehrheitsentscheidung herbeizuführen.
Der Prozess der Konsensentscheidungen
Wie man einen Konsens über eine Entscheidung erreicht
- Ernenne jemanden, der die Besprechung moderiert
- Sei dir von Beginn an über das zu diskutierende Thema und die zu treffende Entscheidung im Klaren
- Schaffe Raum für Menschen, damit sie Fragen stellen und Bedürfnisse und Meinungen austauschen, bevor du versuchst, das Problem zu lösen
- Gib jedem eine Chance zu sprechen
- Untersuche die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten, wie du das Problem lösen könntest
- Mach einen Vorschlag über ein Ergebnis, das allen Bedürfnissen zu entsprechen scheint – ändere ihn ab, wenn andere Dinge vorgeschlagen werden, um ihn zu stärken
- Teste die Zustimmung - die Menschen können abstimmen, indem sie die Hände nach oben heben, wenn sie zustimmen, vor sich, wenn sie nicht zustimmen, aber auch nichts dagegen haben, nach unten, wenn sie nicht einverstanden sind und blockieren wollen
Es ist wichtig, dass der Moderator aktiv zuhört, was alle sagen, und versucht, sicherzustellen, dass sich ihre Standpunkte in den Entscheidungen wiederfinden.
Denk daran: Manchmal wird es einfach sein, eine Einigung zu erzielen. Ein anderes Mal musst du vielleicht zurückgehen, um das Thema erneut zu erkunden und neue Vorschläge zu machen, bevor du etwas zustimmen kannst.
Um gemeinsame Entscheidungen treffen zu können, brauchst du Vertrauen. Die gute Nachricht ist: Wenn du bereits starke Beziehungen aufgebaut, eine positive Gruppenkultur entwickelt und dafür gesorgt hast, dass jeder in eine starke, gemeinsame Vision investiert ist, wirst du dieses Vertrauen haben, wenn es an der Zeit ist, Entscheidungen zu treffen.
Fragen zur Reflexion
- Wie treffen die verschiedenen Gruppen, denen du angehörst, Entscheidungen? Trefft ihr jemals Entscheidungen im Konsens?
- Welche anderen Möglichkeiten gibt es, Entscheidungen in Gruppen zu treffen, denen du angehörst? Was sind ihre Vor- und Nachteile?
- Welche Art von Entscheidungen muss deine Kampagnengruppe deiner Meinung nach im Konsens treffen? Welche Entscheidungen könnten von Einzelpersonen getroffen werden?
Weitere Ressourcen: https://www.seedsforchange.org.uk/shortconsensus